"Arm durch Pflege?"

Rückblick auf den Fachtag des Bündnisses gegen Armut im Alter in Baden-Württemberg, zu dem auch die KAB gehört

Der Fachtag mit einer Vielzahl an Institutionen zeigte klar: Pflege betrifft jeden, Betroffene, Angehörige aber auch die Beschäftigten im Pflegebereich - und sie alle leiden neben vielem anderen auch finanziell unter der gegenwärtigen Situation, wie Peter Niedergesäss von der KAB zusammenfasste.

Um die Situation zu verbessern, wurden folgende Lösungsvorschläge erarbeitet:

Um Armut bei den Beschäftigten zu verhindern...
• bräuchten Beschäftigte in der Pflege mehr Zeit. Das schaffe auch die Möglichkeit, Beschäftigte mit mehr Prozenten in der Pflege anzustellen. Bessere Arbeitsbedingungen brächten wiederum mehr Personal in die Pflege.
• brauche es Entgelte vergleichbar derer in der Metallbranche, immerhin gehe es in der Pflege um Menschen.
• brauche es allgemein verbindlicheTarifverträge in der Pflege. Die Konkurrenz der Träger dürfe nicht auf den Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.
• müssten Gewinne wieder in die Pflege und die Beschäftigten reinvestiert werden.
• müssten Pflegezeiten in der Rentenversicherung anerkannt werden.

Armut im Pflegefall könnte verhindert werden durch...
• eine Pflegevollversicherung
• eine solidarische Finanzierung der Pflege, etwa durch eine Bürgerversicherung, in die aus allen Einkommensarten Steueranteile fließen.
• einen Ausbau der Kurzzeitpflege-Plätze.
• eine Miteinbeziehung der Pflege als Bestandteil von Quartiersentwicklung.